KIFF EMPFEHLUNG: OPENAIR GRÄNICHEN
Achtung: diese Veranstaltung liegt in der Vergangenheit!

Fr 25 Aug

• Konzert/Party: Festival, Freunde • DOORS: 16:00 • SHOW: 18:00 • Gränichen (AG)

KIFF EMPFEHLUNG: OPENAIR GRÄNICHEN

Imfall, du darfst Getränke hineinnehmen. So viel du willst. Keine 6L-Obergrenze oder so. Sogar au‘fs Festivalgelände. Und du brauchst vom Camping nicht 20 Minuten laufen bis du bei der Bühne bist. Und deine Freunde findest du auch meistens wieder. Aber mal so Ironie beiseite, wer noch nie in Gränichen (im Herzen des Aargaus, 15 Minuten von Aarau) gewesen ist, der hat auf jeden Fall schon einige Male eines der gemütlichsten, spannendsten, familiärsten und noch einige Superlative mehr auf sich vereinenden Open-Airs der Schweiz verpasst!

Natürlich, schöne Landschaft, super Stimmung, verschiedenes regionales Bier (aber Achtung, das ist jeweils dann schnell ausverkauft) und geiles Essen und noch ganz viel mehr Blabla, aber eigentlich geht man ja an ein Open-Air wegen den Bands, oder? Auch hier kein Grund zu klagen: Die Headlinerposition am Samstag wird besetzt von den absoluten Grossmeistern der Ekelfaszination, den Norwegern Turbonegro. Viel Turbojugend, viel Fuck You-Attitüde, viel Spass. Für ein gutes Gewissen und ganz viele Mitsinghymnen sorgen daneben die Amipunks von Anti-Flag, die friedlich und laut an die Möglichkeit einer besseren Welt glauben lassen.

Wem das doch eine Runde zu seicht ist, dem wird wahlweise von Terror vor den Latz gehauen oder werden von Broken Teeth ein paar Zähne ausgeschlagen. Metaphorisch, versteht sich, obwohl der moderne Hardcore der Briten manchmal schon fast unter Tatbestand Körperverletzung laufen könnte.

Zu ernste Lyrics, zu wenig Party das Ganze? Da schaffen dann Eskimo Callboy Abhilfe; die Elektro-Core-Cookie-Bree-Party-Monster mit einer Vorliebe für grenzwertige Texte, Helene Fischer-Melodien und fiese Breakdowns sind Garant für ausrastende Festivalgänger. 

Wenn man daneben vielleicht trotzdem ganz kurz Zeit um zu verschnaufen braucht, dann gibt’s die Gelegenheit dazu bei feinstem Post- bzw. Stonerrock, das eine von den Nordic Giants, das andere von Ephedra.

Abgerundet wird dieser eh schon volle Tag von einem Haufen schweizer Musik: Numetal von Mindcollision, Hardcore von Insanity und noch mehr Hardcore von Deconvolution. Dazu ein bisschen Metalcore von Final Story und Punkrock von NOFNOG. Ah, und dann noch der unverkennbare Acoustic-Punk Barde Migre Le Tigre.

Am Freitag geht’s vielleicht nicht ganz so hart zu und her und das Publikum ist im Schnitt auch ein bisschen älter — was aber natürlich nichts über die Feierqualität aussagt. Der Rockmusik bleibt man aber auch an diesem Tag treu, Headliner sind die Hardrocker New Model Army und die neue Band des ex-Motörhead-Gitarristen Phil Campbell, Phil Campbell And The Bastard Sons.

Dazu dann auch wieder ganz viel Musik aus hiesigen Landen: Die aus ex-Eluveitie-Mitgliedern bestehenden Cellar Darling präsentieren Folk, Rock und mystische Geschichten, Crystal Ball lassen Mähnen schwingen und XII Gallon Overdose besingen den Rausch, den man am Freitag besser noch nicht haben sollte, weil man ja am Samstag auch die ersten Bands sehen will. Eher ein bisschen ruhiger, wird das Festival mit bluesigen Klänge von Pascal Geiser und wunderschöne Musik von Bob Spring, am OAG mit den Calling Sirens, eingeläutet — Junk Blues, Dark Country, verloren und zufrieden dabei; 15 Zugminuten von Aarau entfernt.

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