Sólstafir IS

Bis einschliesslich «Ótta» schien es, als hätten SÓLSTAFIR nie etwas falsch machen können. Begonnen im raueren Black/Viking Metal mit dem legendären Debüt «Í Blóði Og Anda» und der beginnenden Metamorphose auf dem möglicherweise noch legendäreren Zweitling «Masterpiece Of Bitterness» etablierten sich die Isländer um Aðalbjörn Tryggvason als Meister der majestätischen Stimmungsmache mit dem einzigartigen Sprachrohr des Fronters, dass sich mehr und mehr dem klaren, klagenden Gesang öffnete, und stellten dies in den Folgewerken «Köld» und «Svartir Sandar» ohne Fehl und Tadel unter Beweis. «Hin Helga Kvöl» macht es sich erneut zwischen diesen zwei Polaritäten gemütlich. Rasender Black Metal verschmilzt mit ruhigen spährischen Parts. Ein weiteres Meisterwerk!

Mit einem Sound, der sich generischen Etiketten entzieht, und einer Vision, die die Grenzen der Kreativität sprengt, sind Múr die neuesten Nachkommen der vulkanischen Underground-Szene Islands. Das aufstrebende Quintett läutet eine neue Ära des dunklen, atmosphärischen und Grenzen sprengenden Metals ein. Mit einer progressiven Sensibilität, die an das Devin Townsend Project und Opeth aus ihrer mittleren Schaffensphase erinnert, einem Talent, atmosphärische Texturen mit ausgefeilter Technik à la Neurosis und Gojira zu verbinden, und einem Fokus auf Jazzstudien unter den jungen Instrumentalisten, erweist sich Múr bereits jetzt als eine ernstzunehmende Kraft.